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  • Joachim Camerarius d. Ä.
  • 1500 Bamberg - 1574 Leipzig
  • Humanist, Universalgelehrter
Kurzbiographie
Objekte

Der zu den bedeutenden Universalgelehrten des 16. Jahrhunderts gehörende Joachim Camerarius studierte in Leipzig zwischen 1513 und 1518 gemeinsam mit Georgius Agricola, dem er auch späterhin in Freundschaft und im wissenschaftlichen Austausch verbunden blieb. Camerarius, der wie Agricola zu den Schülern von Richard Crocus und Petrus Mosellanus zu rechnen ist und bald selbst als der beste Kenner des Griechischen in Deutschland galt, setzte seine Studien in Erfurt und Wittenberg fort. In Wittenberg gewann er Philipp Melanchthon zum Freunde, der ihn Zeit seines Lebens förderte, ihn zum Mitstreiter für seine bildungspolitischen Reformen gewann und ihm Lehrstellen und einflussreiche Positionen am Nürnberger Aegidiengymnasium, der Tübinger und der Leipziger Universität vermittelte. 1541 nahm Camerarius die Berufung an die Leipziger Universität an, wo er als bestbezahlter aller Professoren Latein und Griechisch lehrte, vor allem aber in hochschulorganisatorischen Fragen neben Caspar Borner einen wesentlichen Beitrag zur Universitätsreform von 1543, deren Statuten aus seiner Feder stammen, leistete. 1544, 1546 und 1558 war er Rektor der Universität. Auch als Wissenschaftler außerordentlich produktiv, verfasste er mehr als 153 Werke, die neben Übersetzungen griechischer und lateinischer Autoren, pädagogischen Sprachbüchern, historischen und biografischen Arbeiten (Melanchthon, Dürer) auch theologische, mathematische und astrologische Themen umfassen.