Epitaph für Daniel Eulenbeck (1570-1587)
Objektbeschreibung
Literaturempfehlung

Das prachtvolle Gemäldeepitaph ist dem mit nur 17 Jahren verstorbenen Studenten Daniel Eulenbeck gewidmet. Eulenbeck, Sohn des Kurfürstlich-Sächsischen Hofrats Wolfgang Eulenbeck, trat im Wintersemester 1584/85 ein Studium an der Universität Leipzig an. 1587 verstarb er an den Folgen eines tragischen Unfalls auf der Hochzeit des Christoph Sigismund von Bila, wo er eine Treppe hinunter fiel. Nur zwei Tage später wurde Daniel Eulenbeck in der Universitätskirche beigesetzt. Das repräsentative Gemäldeepitaph entstand 1596. Der ebenfalls von den Eltern gestiftete liegende Grabstein sowie ein steinernes Grabmal mit der lebensgroßen Standfigur des Verstorbenen gingen bei der Sprengung der Universitätskirche 1968 verloren.

Bildtafel und Predella des erhaltenen Gedächtnismals werden von einer spätmanieristischen, Weiß und Gold gefaßten, hölzernen Rahmung mit Beschlagwerk, Masken, Voluten und ehemals gelüsterten Edelsteinimitationen eingefasst. Hierbei handelt es sich wohl um ein Werk des Bildschnitzers Valentin Silbermann. Die Haupttafel zeigt die Auferstehung Christi durch den geschlossenen Sarkophag. Insbesondere die Figur des auferstandenen Christus und der gedrehten Körper der Grabwächter zeugen von einer genauen Kenntnis des Florentiner Manierismus. Auf der Predellentafel finden sich die Bildnisse des erinnerten Daniel Eulenbeck, seiner Eltern sowie seiner Schwester Katharina.

Die von Jan de Perre aus Antwerpen geschaffenen Gemälde sind die einzigen durch Signatur gesicherten Werke des Künstlers und daher ein wichtiger Ausgangspunkt für die Rekostruktion seines OEuvres.

Die Restaurierung und Wiederanbringung im Paulinum - Aula/Universitätskirche St. Pauli, wurden finanziert von Die Vertrauten e. V., gegründet 1680.